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Chinablog

- Meine Reise nach China -

Freitag, 23.07.2010

Wieder hätte ich heute fast verschlafen, wenn Christopher mich nicht geweckt hätte. Heute ging es zunächst zusammen mit den Kindern eine große Runde laufen. Dann gingen wir mit den anderen zum Berg und rennen war angesagt. Ich lief so schnell mich meine Füße trugen den steinigen Weg hinauf, immer auf meine Füße achtend um nicht auch noch hinzufallen. Kurz vor dem Ziel wurde ich von Harry überholt und ging damit nur als Zweiter ins Ziel. Naja, nicht mein Tag heute. War aber auch schon kurz vor dem Kreislaufkollaps und musste es deshalb ein wenig langsamer angehen als ich den Großteil hinter mir gelassen hatte. Oben angekommen ging ich wieder den Berg runter und dann mit unseren Shifu und den Kindern (die aber scheinbar nicht mit hochgelaufen sind) zurück zum Platz wo wir Ma-Bu / Gum-Bu durchgingen sowie Fauststöße aus der Reiterstellung hinaus. Dann noch schnell einmal die Form und Ende aus. Zum Frühstück gab es heute das gute Brot, dass ich mit den gekauften Honig genoss. Der Inderjunge saß wieder mit am Tisch und nervte. Aber Montag fliegt er nach Hause. Yippie! Dann machte ich mich fertig für die Stadt indem ich meinen Rucksack packte. Wir nahmen direkt das erste Taxi, gingen in den Supermarkt wo ich mir KETCHUP, Schokolade, Kartoffelchips und eine Cola kaufte. Christopher kaufte fast das gleiche und zusammen kauften wir noch eine Packung Waschpulver für 6 Yuan. Gemeinsam mit der Dänin gingen wir noch an einem Fressstand das warme und runde Fladenbrot kaufen und dann weiter in Richtung Internetcafé. Auf dem Weg kamen wir an einem weiteren Stand vorbei, der frittierte Teigtaschen mit Zucker verkaufte. Ich konnte nicht nein sagen und kaufte mir auch davon ein paar. Mit viel Essen in der Hand ging es dann vorbei an Obstständen (die Dänin kaufte Bananen und Äpfel für sich und andere) zum Internetcafé um die Ecke. Wir bezahlten alle 5 Yuan und setzen uns am PC. Ich beantwortete wie immer meine Emails, stellte meine Artikel online und verbrachte Zeit mit Skype. Als ich gerade am surfen war, ging dann auch schon mein Rechner aus. Die Zeit war abgelaufen. Christopher und die Dänin bezahlten noch 1 Yuan um noch eine halbe Stunde länger bleiben zu können. Christopher buchte in der Zeit einen Flug von Peking nach Bangkok, da er vor hat, am 24. August nach Thailand zu fliegen um sich dort ein Motorrad zu liehen und durch die Lande zu heizen. Er hat nämlich gehört, dass man in Thailand keinen Führerschein brauch um ein Motorrad zu fahren (für Roller allerdings schon. Seltsam oder?).

Dann ging er noch zur Bank um Geld abzuholen, doch der Automat war außer Betrieb. So fuhren wir mit dem Taxi zurück zur Schule. Das Taxi hatte im Cockpit nicht einmal eine Geschwindigkeitsanzeige, so verschlissen war es. Auf halber Strecke schaltete der Fahrer das Taxameter aus um uns später abzuziehen. So bezahlten wir 15 statt vermutlich knapp 7 Yuan… naja egal. War ja zu erwarten von den Chinesen. Genau das gleiche Spiel erlebte die Dänin am Obststand. 4 Leute gaben ihr 4 verschiedene Preise an. Ich ging nicht zum Essen, da ich noch ziemlich satt von dem Teigtaschen und dem Brot war und nutzte die Zeit lieber um meine Berichte zu schreiben. Anschließend schlief ich fast wie ein Stein. Also eigentlich ganz gut, da ich auf meiner Bettdecke lag und so die harte Matratze etwas milderte. Beim Nachmittagstraining blieben hatten wir wieder mit den Kindern Training. Es hat über Mittag die ganze Zeit stark geregnet und es hörte auch nicht wirklich auf. Zur Abwechslung trainierten wir heute mal draußen vor der Schule. Mit den Kindern liefen wir ein paar sehr kleine Runden in einer Doppelreihe. Der dicke Chinese neben mir japste dabei was das Zeug hielt während ich nicht mal durch den Mund atmen musste um genug Luft zu bekommen. Ich hatte gegen Ende des Laufens schon Angst, dass er gleich mit einem Herzinfarkt zusammenbricht. Dann dehnten wir uns gemeinsam und die ersten Touristen kamen mit ihren Reisebussen wieder auf den Platz gefahren und schauten neugierig dem Training zu. Als wir dann die Kicks durchgingen und anschließend Ma-Bu/Gum-Bu-Stellungswechsel liefen Sie sogar zwischen uns her, was uns und unserem Shifu nicht gefiel. Stört ja auch nur. Dann gingen wir auf Kommando synchron die Form mit den Kindern zusammen durch. Der Regen hatte meine Trainingskleidung inzwischen völlig durchnässt und ich wusste nicht mehr ob ich schwitzte oder nicht. Irgendwann war dann auch Pause. Da wir ja direkt vor der Schule trainierten, konnten wir unsere Pause auf dem Zimmer verbringen. Ich zog meine nassen Sachen aus und aß einen Apfel. Nach nicht mal 20 Minuten war die Pause vorbei, ich zog mir trockene Sachen an und ging wieder herunter. Christopher hing auf der Toilette fest und kam später nach. Draußen sollten wir wieder Laufen. Diesmal liefen wir im „Vorgarten“ der Schule herum. Max und ich machten uns einen Spaß daraus, kreuz und quer zu laufen. Die Kinder folgten uns dabei auch Schritt und Tritt und machten sogar unsere Bewegungen nach, wenn wir z.B. über einen Stein sprangen. Voll die Lemminge. Dann stellten wir uns im Kreis um unseren Shifu auf, der auf einer kleinen Erhöhung (ähnlich einem Bürgersteig) stand und dehnten uns. Dann liefen wir in der Kreisformation unsere Form. Plötzlich zogen sich binnen Sekunden die Wolken zu und unser Shifu schrie nur noch „Run!“ und deutete auf das Schulgebäude. Ohne zu wissen was los war, ging ich langsam Richtung Schule. Plötzlich begann es heftig zu Regnen. War ja irgendwie klar. Unter dem Abdach meinte mein Shifu dann „Go Room, Break“.  Da wieder das Wasser abgestellt wurde, konnte ich aber leider nicht duschen und schrieb stattdessen lieber mein Tagesbericht weiter. Zum Abendessen gab es heute was Altes im neuen Gewand. Altes, frittiertes Brot, von dem ich lieber die Finger lies. Zum Glück gab es aber auch normale Brötchen dazu, die man gut mit Schokolade oder Honig essen kann. Leider hatte es aufgehört zu regnen und alle hofften darauf, dass trotzdem kein Training stattfand, weil die Straßen zu rutschig waren. Beim Meeting sah dann zunächst alles danach aus. Doch dann gingen wir doch los und fingen mit dem Training an. Ich ließ es wie alle sehr low angehen und wedelte nur ein wenig mit dem Stock herum während ich mich mit Christopher unterhielt. Dann duschte ich zum 3. Mal heute und schloss meinen Bericht für heute ab. Christopher kopierte mir mit seinem Programm namens „TeraCopy“ noch die Videos von Harry von der Shaolin Performance auf meine SD-Karte, damit ich Sie auch auf meinem Netbook anschauen kann. Seltsamerweise konnte ich im Internetcafé nämlich nichts auf die Speicherkarte kopieren. Mit dem Programm geht’s aber. Ich habe Halsschmerzen, die von Stunde zu Stunde schlimmer werden. Auch Husten ist grade dazu gekommen. So wie es aussieht, werde ich krank…


Info:
Freitag, 23.07.2010
Erstellt:
23. Juli 2010
Kategorien:
China
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