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Chinablog

- Meine Reise nach China -

Samstag, 24.07.2010

Der Tag beginnt mit Husten, Halsschmerzen und einer Nase, die entweder zu sitzt oder ständig läuft. Na super, ich bin krank. Ich ging ohne meine Trainingsklamotten anzuziehen zum Meeting runter. Die Straßen waren nass, da es die ganze Nacht wohl geregnet hat. Trotzdem fand Training statt. Aber ohne mich. Christopher saß wieder auf der Toilette und machte auch nicht mit. Nur Max und der Inderjunge der in Wirklichkeit von einer Insel, 100km entfernt von Madagaskar stammt, hatten somit bei unseren Shifu Morgentraining. Ich nahm eine Halsschmerztablette  und legte mich wieder hin. Zum Frühstück gab es heute das alte Brot von gestern in Form einer Suppe. Mhhh, lecker… (hier spielt man offensichtlich mit dem Feuer). Zum Glück gab es auch normale „Brötchen“. Christopher schlief lieber weiter, wenn er nicht gerade auf der Toilette saß. Nach dem Frühstück schaute ich mir ein paar Folgen meiner Serie an und ruhte mich so gut es geht aus. Dazu nahm ich ein paar Vitamine in Form von Pillen zu mir und hoffe auf Besserung. Gegen kurz nach 9 kam unser Shifu aufs Zimmer und holte Christopher ab um Geld abzuholen. Sie fuhren mit dem Taxi in die Stadt und nahmen dabei 2 kleine Chinesen mit, die zum Krankenhaus mussten/wollten. Christopher wurde bei der Gelegenheit auch mit behandelt. Der Arzt, der ein anderer war als letztes Mal, schaute sich vorsichtig sein Handgelenk an und meinte etwas zu unserem Shifu, dass er besser nicht damit Trainieren sollte. Unser Shifu verheimlichte das aber wohl und übersetzte es so, dass er wenn es morgen noch weh tut, wiederkommen soll. Einer der Chinesenkinder hatte Kopfschmerzen und sollte deswegen mit ins Krankenhaus. Als er dann aber keine mehr hatte als sie am Krankenhaus ankamen, wurde unser Shifu sauer und schlug ihn in, so dass er jetzt einen Grund hat ins Krankenhaus zu gehen (nur leicht). Christopher durfte nicht draußen warten, sondern sollte mit dabei sein, wenn die Kinder behandelt werden. Auch der Taxifahrer mischte mit und schauten sich die Verletzung eines Mädchens an. Tz, in China geht man damit offenbar ganz anders mit um. Der Taxifahrer machte sogar Vorschläge dazu. Unser Shifu erzählte dem Doktor auch von der Wundermedizin, die ich auch Deutschland mitgebracht hatte (das Eisspray). Auch er war nach Christophers Erzählung sehr begeistert gewesen. Die Zimmer mit dem Betten (ich würd ja Patientenzimmer sagen, aber das trifft offenbar nicht zu) standen dank des Regens in 10cm hohen Wasser. Super oder? Ich kann nur hoffen das ich nicht auch noch bald ins Krankenhaus geschickt werde. Christopher kam gegen halb 10 wieder, während ich noch meine Serie guckte. Gegen 11 kam unser Shifu aus Zimmer und brachte ein Paket für Christopher, dass seine Eltern vor einer Woche losgeschickt hatten. Es enthielt allerlei Fresskram. Richtiger Kaffee (in Pulverform) war auch dabei. Hier gibt’s nämlich nur Ekelkaffee zu kaufen. Es klappt also tatsächlich ein Paket hier hin zu schicken. Hätte ich ja nicht gedacht…

Wir machten uns einen Kaffee, der leider viel zu stark war. Wir taten zu viel von dem Pulver in die Tasse, aber es stand auch nicht drauf wie viel man dafür benötigt. Der Kaffee war schwarz wie die Nacht und stark wie 10 Pferde. Er war eigentlich ungenießbar, aber die Not macht ja schon so einiges möglich. Mir geht es wirklich ziemlich dreckig und ich werde den ganzen Tag nicht trainieren. Ich hoffe morgen geht es mir dann besser. Einer der beiden neuen Engländer, die vorgestern angekommen sind, liegt schon mit Bauchschmerzen im Bett. Ging ja fix. Zu Mittag wurde wieder um das letzte bisschen Reis gekämpft. Zum Glück gab es auf dem Flur noch eine Ladung. Trotzdem war später alles weg und Nachschub war auch nicht in Sicht. Ich hatte aber meine 3 Portionen abgestaubt und war zufrieden. Wir verdünnten den Kaffee noch ein wenig mit heißem Wasser und gingen wieder hoch. Auf dem Zimmer tauschen wir Spiele über die SD-Karte aus, da Christopher nicht länger sein Age of Empires spielen kann. Bis zum Meeting lagen wir beide im Bett und machten nix. Max hatte vormittags offenbar auch nicht trainiert. Vermutlich wegen seinen permanenten Bauchschmerzen. Beim Nachmittagstraining lagen wir anstatt zu trainieren alle im Bett. In der Zeit ging es mir von Stunde zu Stunde dreckiger. Ich maß nach, ob ich Fieber hatte, doch das Thermometer sagte nur 37,5 ° C. Also alles noch im grünen Bereich, auch wenn es sich anders anfühlte. Da ich alle Filme auf meiner Festplatte bereits geschaut hatte, schaltete ich vor lauter Langeweile den Fernseher an und zappte durch das chinesische Programm (sehr langweilig). Ich fand eine (öde) Tierdoku und schaute sie bis es Zeit zum Essen wurde. Zum Essen gab es heute die gefüllten Teigtaschen, auch die ich nicht so Bock hatte. Ich aß dennoch eine und begnügte mich dann mit der dünnen Reissuppe. Da Christopher und ich nach dem Essen noch hungrig waren, borgte ich mir Max sein Tauchsieder und wir machten uns eine fast kochende Suppe. Ich nahm eine Packung der Buchstabensuppe, die ich von Max bekommen habe und Christopher bediente sich aus seinem Fresspaket, dass er heute bekommen hat. Dann war es Zeit zum Meeting,  die ich  damit nutzte, um die Suppe „brodeln“ zu lassen. Max trainierte wieder mit, doch wir beide fühlten uns noch nicht gut genug. Ich denke ich werde Morgen auch eine Zwangspause einnehmen müssen. Hat mich doch schwerer getroffen als zunächst vermutet. Unser Shifu will uns nach dem Training, also um 20:40 Uhr auf dem Zimmer besuchen um zu gucken wie es uns geht. Deswegen räumten wir schnell ein wenig auf, da unser Zimmer wieder aussah wie sau. Etwas später als erwartet, klopfte es dann tatsächlich an der Tür. Unser Shifu kam herein und erkundigte sich wie es mir geht. Ich lag zu der Zeit im Bett und Christopher las ein Buch. Er guckte auf die Fernbedienung der Klimaanlage, die wir vorher auf 22° C hochgedrückt hatten und er drückte sie erneut weiter hoch auf 24° C. Für uns war das ein wenig zu warm. Dann sagte er „Wait, Chinese Medicin“ und er ging zur Tür hinaus. 3 Minuten später war er wieder da, mit 2 Pillen in der Hand. Eine sollte ich vor seinen Augen schlucken, die andere Morgen. Da ich der chinesischen Medizin nicht traue, da man nie wissen kann was sie für Nebenwirkungen und Spätfolgen haben können, nahm ich die Pille und den Mund und spülte sie mit Wasser runter. Zumindest dachte er das und auch Christopher war davon überzeugt. Ich hatte die Pille jedoch hinter meinen Backenzähnen versteckt und spuckte Sie nachdem unser Shifu wieder gegangen ist aus. Das war zwar sehr nett gemeint, aber wie gesagt traue ich der Medizin hier nicht. Wäre eine Packungsbeilage auf Englisch dabei gewesen, hätte ich mich ja zumindest etwas drüber informieren können, aber ich wusste ja nicht mal wogegen die Medizin helfen sollte. Christopher war echt überrascht, da der Schluckvorgang wohl sehr realistisch rüberkam. Fürsorglich wurde ich noch vom Shifu zugedeckt und dann war für mich Schlafenszeit.


Info:
Samstag, 24.07.2010
Erstellt:
24. Juli 2010
Kategorien:
China
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