Zum Inhalt springen


Chinablog

- Meine Reise nach China -

Sonntag, 04.07.2010

Ich wache mit der „Glocke“ richtig auf (vorher döste ich nur noch) und machte mich bereit zum Training. Wir liefen unsere Runden und der Inderjunge ging mir wieder auf die Nerven. Es störte mich sein Getrampel neben mir zu hören, so dass es mich anspornte schneller zu laufen als ich eigentlich wollte um ihn zu entkommen. Bei den Grundstellungen merkte ich wieder wie im Sack ich doch war. Keine Kraft mehr in den Beinen und mein rechtes Sprunggelenk tat wieder unnormal weh. Ich ließ es langsam gehen und sagte zu meinen Shifu nach dem Training, dass ich die nächste Einheit gerne aussetzen würde um mich mal ein wenig regenerieren zu können. Er gab sein OK und ich war wieder des Lebens froh. Beim Frühstück brauchte ich mich mal endlich nicht zurückhalten mit den Essen und stopfte mich bis zum Rand mit dem Fladenbrot und der Suppe voll. Ich habe gestern zudem erfahren, dass 4 Leute die am gleichen Tisch saßen eine Lebensmittelvergiftung bekommen haben, da wohl ein Teller mit Gemüse nicht mehr ganz so gut war. Nur der einzige, der nicht vom Gemüse gegessen hatte, blieb davon verschont. Beim Morgentraining wurde zudem wieder aus Christophs Flasche getrunken. Eine chinesische Touristen-Familie gab das Wasser, was auf der Tischtennisplatte stand einfach Ihrem Baby. Diese Touristen sind echt unglaublich dreist. Gut das ich meine Flasche mit von den Tischtennisplatten genommen hab. Habs mir nämlich fast gedacht. Nach dem Frühstück setzte ich wie geplant aus und Christopher auch, da er nun Durchfall bekam. Tobias setzte ebenfalls aus, da heute Sonntag war. Aber beim Nachmittagstraining wollten wir alle wieder dabei sein. Da die Tai Chi-Gruppe heute Kung Fu hat, hatte unser Shifu aber doch noch welche zum trainieren. Die Kinder hatten ja Unterricht oder so und Tristian ging mit Yan Lin zum Auto (warum auch immer). Auf dem Zimmer schmiss ich mich erst mal aufs Bett und konnte nicht schlafen. Also schaute ich ein paar Folgen meiner Serie und versuchte es dann erneut. Ich schlief wie ein Stein und fühlte mich anschließend auch so (also so steif und immobil). Dann ging ich runter zum Essen. Es gab zunächst Wassermelone und da die Menge deutlich größer ausfiel als sonst, dachte ich zunächst dass es heute kein Reis geben würde. Dann wurde er aber doch noch reingeschoben und der Sanda-Shifu gab mir eine ordentliche Kelle Reis in die Schüssel. Anschließend kaufte ich mir noch ein Eis und machte mir danach auf dem Zimmer noch eine Suppe. Beim Suppe essen, störte der kleine Inderjunge, der an der Tür klopfte und mich fragte ob ich Taekwondo mache. Ich beantwortete seine Frage mit „ja“ und dann meinte er „Photo“.Hä? Jedenfalls war gemeint, dass von allen neuen Schülern ein Portrait-Foto gemacht wird und ich gab Christopher und Tobias Bescheid. Dann hatte ich wieder etwas Ruhe. Beim Nachmittagstraining gingen mussten wir zunächst wieder vor der Halle auf den Schlüssel warten. Dann gab es das Grundprogramm. Danach fingen wir mit Sprungkicks an und es kam das ein- und auslaufen bei den Tritten dazu (Das klatscht dann immer so schön). Danach brachte ich Tobias auf Befehl vom Shifu den Kip-Up bei. Nach einigen Anläufen schaffte er es sogar und war überglücklich. Danach war Christopher an der Reihe. Doch leider unterbrach die Schulglocke das Training, so dass wir es nicht mehr schafften. Wir gingen dann anschließend wieder hoch zum Chinesischunterricht. Heute hatten wir neuerdings eine neue Lehrerin, die sogar Englisch sprach (ich weiß nur nicht genau wie viel)  und ein System beim Unterricht hatte. Sie fing mit den Vokalen und der Aussprache an und kam dann zu auf einander aufbauenden Wörtern (Früchte -> Obst/Gemüse -> Banane …). Ich hatte Sie zuvor schon einige Male in der Schule gesehen. Trotzdem schrieb ich weiter meine Postkarten und hörte anschließend Musik. Als die Glocke läutete hörte sie gar nicht auf mit dem Unterricht und wir mussten schließlich selbstständig das Klassenzimmer verlassen. Ich hoffe die alte Lehrerin kommt nie wieder zurück. Nach dem Unterricht war es Essenszeit. Schon wieder sah ich 2 neue am Tisch sitzen. So langsam wird der Speisesaal voll. Mit den ganzen neuen habe ich aber so gut wie gar keinen Kontakt. Pro Woche kommen nun gut 5-6 neue Ausländer in die Schule und ca. 2-3 Chinesenkinder, die komischerweise alle in unsere Gruppe kommen. Das nervt tierisch, da sie einfach nur das Training aufhalten. Inzwischen haben wir 8 Kinder und 3 Erwachsene (inkl. mir) in der Gruppe. Tristian geht nämlich morgen nach Hause. Nach dem Essen schnitt ich meine Adressensticker aus, die ich mir extra Daheim ausgedruckt habe und klebte Sie auf die Postkarten. Dann war es wieder Zeit zum Training. Kurz vorher ging das Gerücht um, dass das Abendtraining heute ausfallen sollte, da die Videoaufzeichnung von der Vorführung von gestern gezeigt werden sollte. Dann hieß es tatsächlich kein Training und ich freute mich auf ein bisschen mehr Ruhe. Dann wollte ich runter gehen zum Meeting und Tobias kam mir entgegen und meinte es ist doch Training. Enttäuscht zog ich meine Trainingsklamotten an und ging runter. Dann erfuhr ich, dass jetzt doch kein Training war. Nochmal Glück gehabt. Wir gingen also alle in den Speisesaal und setzten uns hin. Dann wurde ein Fernseher ran geschleppt und auf den Tresen aufgestellt und schließlich die Videokamera dran angeschlossen. Geschlagene 1 ½ Stunden mussten wir uns dann den ganzen Film ansehen. Der Inderjunge war leider wieder in meiner Nähe und begann zu nerven. Immer wieder forderte ich ihn auf Still zu sein und irgendwann schien er dann auch zu gehorchen. Ich hasse die verdammte Nervensäge. Er ist zu den anderen Kindern aggressiv und zu den Erwachsenen respektlos und nervig und steht ständig im Weg rum. Sein Vater, der alte 70 jährige Mann (fragt mich nicht wie das geht) scheint ihn völlig verzogen zu haben. Auch sein kleiner Bruder der kleine Inderjunge der aussieht wie ein Schwarzer ist Frech und haut gerne andere Kinder. Ich glaub mir rutscht irgendwann mal zufällig mein Stock aus. Jedenfalls saß auch der kleine Dicke mit am selben Tisch wie wir. Christopher und ich konnten uns das Lachen nicht verkneifen, als er begann an seiner Flasche rum zu knabbern bzw. sie zu essen. Auch geil war, dass unser Shifu Ihn versuchte vor dem Nachmittagstraining hochzuheben. Mit einen fiesen Lächeln im Gesicht tat er so als würde er Ihn nicht heben können und deutete dabei auf Tobias, der es auch mal versuchen sollte, was er auch tat. Echt geil. Der Dicke grinste dabei lustig und gut. Mehr Emotionen vermochte sein Gesicht nicht zu zeigen. Dann war das Video endlich beendet und wir gingen aufs Zimmer. Ich duschte und schrieb meine Berichte weiter und war hungrig (wie jeden Abend) und müde.


Info:
Sonntag, 04.07.2010
Erstellt:
4. Juli 2010
Kategorien:
China
Trackback:
Trackback URI

Keine Kommentare

No comments yet.

Kommentar-RSS: RSS feed for comments on this post.


Leave a comment