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Chinablog

- Meine Reise nach China -

Freitag, 20.08.2010

Es macht „riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“ und ich mach mich fertig zum Training. Unten ging es nach dem üblichen Warm-Up 5 Runden laufen. Max sparte sich wieder das Training und dehnte nur. Das heutige Training war ein Beinkiller. Nach ein paar Übungen für die Arme (u.a. Rumanda mit Pu-Bu, damit die Beine auch schon mit trainiert werden) ging es dann mit der Beinkillerübung weiter. 50 Stück sollten wir davon mache. Nicht möglich. 20 waren schon zu viele. Anschließend folgte Ma-Bu / Gum-Bu in allen möglichen Variationen. Danach waren meine Beine kaputt. Trotzdem ging es weiter im Programm. Christopher war danach so kaputt, dass er eine Pause brauchte. So lag es an mir mit den Kindern weiterzumachen. Das Mädchen hat sich übrigens während wir liefen zurückgezogen. Denke mal Sie ist krank oder so. Unser Shifu zeigte mir dann noch 2 neue Bewegungen, wovon eine für mich eine echte Koordinationshürde war. Nach ein paar Mal zeigen und ausprobierten klappte es dann aber doch. Dann war Ende im Gelände und wir unterzeichneten das Formular für Fangshuang. Nach dem Duschen war es Zeit zum Frühstück. Als ich zum Tisch kam, saßen 3 Leute am Tisch, die normalerweise woanders sitzen. Frechheit. Mein Platz wurde mir auch genommen. Zudem gab es heute nicht die Dampfbrötchen sondern das Fladenbrot, dass ich nicht mehr leiden kann. Nach dem Frühstück packte ich wieder meinen Rucksack und lud die Berichte auf meine Kamera. Nach dem Meeting ging es dann los in die kleine, verdreckte Stadt. Ich ging mit schnellen Schritten zum Supermarkt, der inzwischen sogar über ein Sicherheitssystem verfügt, damit man nichts klauen kann. Vorbei an den Brotstand ging es dann zum Internetcafé. Ich erledigte das nötigste und haute mit Christopher gegen 10 Uhr wieder ab. Christopher kaufte sich vorher noch seltsam aussehende Hühnerbeine vom Straßenstand. Das war keine so gute Idee denke ich. Wir nahmen ein Taxi zurück, welches auf halber Strecke anhielt und ein paar junge Chinesinnen mitnahm. Eine der Chinesinnen bot uns Kuchen an und fragte und das übliche: wo wir herkommen, ob wir das erste Mal in China sind und so weiter. Das Englisch konnte man sogar verstehen und bestand sogar aus vollständigen Sätzen. Ich bezahlte 10 Yuan anstatt den angeschlagenen 15 und es war scheinbar OK. Bis zum Mittagessen war es Schlafenszeit für mich, während Christopher einen lauten, schlechten Kriegsfilm schaute. Zu Mittag schlang ich den Reis runter und ging wieder hoch um weiterzuschlafen. Nur war ich nicht mehr müde. So ein Pech aber auch. Christopher kaufte Räucherwerk gegen die Mücken und dazu ein Feuerzeug um es anzuzünden. Das Feuerzeug gab nach einmal benutzen den Geist auf und fing sogar Feuer, so dass wir es aus dem Fenster schmeißen musste. Zusätzlich kaufte Christopher wieder Eis. Er meint die Dame im Shop denkt schon, er sei ein Suchti, da er so viel Eis kauft. Er kauft nämlich pro Tag bestimmt 10 Eis. In der Pause schrieb ich meine Berichte und wir schauten einen alten Jackie Chan Film bei dem ich einschlief. Zu Trainingsbeginn wurde ich wieder wach und machte mich fertig. Beim Meeting war eines der anderen Mädchen anzutreffen, die vor ein paar Tagen (mit den restlichen Kindern) noch in unserer Gruppe war. Das Mädchen, sowie die Sechzehnjährige machten nicht beim Training mit. Ich vermutete immer noch, dass Sie krank ist / sind. Als wir an der Halle ankamen, waren die Matten abgebaut und der Teppich zusammengerollt. Der Boden war teilweise noch nass und musste austrocknen. Wir gingen nach draußen, vor die Halle und unser Shifu meinte wir sollten laufen. Ich fragte nach, wo wir laufen sollten und zeigte auf die Brücke, über die wir gestern gejoggt sind. Er verstand es so, dass ich die große Runde über die Brücke laufen wollte und schickte und somit los. Hmm, das war gar nicht meine Absicht. Max schenkte sich das Laufen („Pain“) und Christopher ist kurz bevor wir zur Halle aufgebrochen sind noch zur Toilette geeilt und kam nicht wieder. Mit den drei verbliebenden Jungs aus unserer Gruppe ging ich dann wieder 2 große Runden laufen. Die Kinder riefen mir die ganze Zeit von hinten zu, ich soll nicht so schnell laufen. Aber das tat ich doch auch gar nicht. Ich lief wie immer, vielleicht sogar ein wenig gemächlich. Nach dem ganzen gerenne sollten wir uns dann in der Halle dehnen. Wir suchten uns ein trockenes Fleckchen Boden und machten unsere Dehnübungen. Dann gingen wir nach draußen und begannen mit den Kicks. Max hatte währenddessen die Aufgabe die ganz kleinen Kinder Rumanda zu zeigen. Während ich also di Kicks durchgehen durfte und anschließend Ma-Bu / Gum-Bu, wurde ich immer durstiger. Unglücklicherweise hatte Christopher seinen Rucksack mit aufs Zimmer genommen, worin sich meine Wasserflasche befand. Gerade als ich Max nach einen Schluck Wasser fragen wollte, kam Christopher nach einer guten Stunde wieder und ich bekam mein Wasser. Wir machten noch weiter mit den Stellungen und wiederholten die Übungen von heute Morgen, die diesmal besser klappten. In der Pause setzte ich mich auf dem Boden und wartete die Pause ab. Das seltsame Kind kam ständig an und meinte uns mit seinen dreckigen Händen anfassen zu müssen. Als es dann mit einem Schwert auf uns losgehen wollte, packte ich seine Hände und riss ihn das Schwert aus der Hand und verpasste ihn einen Hebel. Danach schrie er rum und meinte irgendwas auf Chinesisch zu mir. Jetzt war ich nicht mehr seine Mami. Endlich. In der Pause übte ich noch, das Schwert nach einem Hieb knallen zu lassen und dann ging es nach der Pause draußen damit weiter, dass wir unsere Formen lernten. Max kam dann auch wieder dazu. Für Formen lernen reicht es dann scheinbar doch immer. Ich ließ mir noch den vorherigen Teil der Schwertform zeigen, da ich ihn nicht behalten konnte, da ich gestern die ganze Zeit mit dem Knall beschäftigt war. Dann zeigte unser Shifu noch ein paar neue Bewegungen, die ich nicht sofort packte. Er wurde irgendwie direkt patzig und ich darauf richtig sauer. Ich verschwand aus der Nähe und übte für mich weiter, bis sich wieder die Haut von meinen Fingern löste. Der Tag war für mich verdorben und ich hatte keinen Bock mehr auf alles hier. Schließlich merkte man mir meine schlechte Laune an und man fragte aus allen Richtung was los sei. Na was soll schon los sein? Denkt mal nach, bevor ihr so dämliche Fragen stellt. Irgendwann ist es genug. Ich kann nicht immer allen Groll unterdrücken. Essen wie immer. Kurz vor dem Trainingsbeginn fing es an zu regnen. Beim Meeting fragten noch auch die Kinder was los sei. Jedenfalls war kein Training. Ich brauchte nicht mehr zum Meeting kommen und hätte schlafen gehen können. Doch wozu? Auf die Frage vom Shifu, ob es mir schlecht geht gab es nur ein nicken. Ich schrieb meinen Bericht (fast) zu Ende und wartete aufs nächste Meeting. Das Meeting kam und nix  besonderes passierte. Ich schaute mir danach noch ein paar alte Videoaufnahmen an und ging schlafen.


Info:
Freitag, 20.08.2010
Erstellt:
20. August 2010
Kategorien:
China
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