Zum Inhalt springen


Chinablog

- Meine Reise nach China -

Dienstag, 06.07.2010

Ich schlief bis zum Frühstück aus und direkt runter in die Dinning Hall. Der Speisesaal war heute eher leer, da viele nicht zum Frühstück gingen und lieber noch länger schliefen (wie Christopher). Dann machte ich mich bereit für die Stadt, indem ich mir passende Kleidung anzog und meine Sachen (Gürteltasche, Rucksack, Netbook, Kamera) zusammensuchte. Unten war dann halt das Meeting. Aber es hatte sich noch keiner für die Stadt ausgetragen, da der Zettel noch nicht da lag. Also erst Meeting. Christopher war noch auf der Toilette und wollte etwas später kommen, weshalb mich mein Shifu noch schickte ihn zu holen. Auf dem Weg zum Zimmer, sah ich den Zettel dort liegen und entschied mich einfach mal als erster auszutragen, bevor gleich das Gedränge beginnt. Direkt danach stand auf einmal Christopher neben mir und trug sich ebenfalls aus. Beim Meeting bezahlten wir unsere 20 Yuan fürs Taxi und stiegen so bald wie möglich ins erste Taxi ein, da nun ja sehr viele neue Ausländer an der Schule sind und die Taxen begrenzt sind. Also rasch ins erste eingestiegen und kurz darauf losgefahren. In Jiaozou angekommen führte mich mein Weg erst mal direkt zur Post. Tobias und Christopher gingen in der Zwischenzeit zur Bank um Geld abzuheben. Die Dame hinter den Tresen war diesmal nicht so inkompetent wie die von gestern und so ging alles recht zügig. Ich bezahlte pro Postkarte 3 Yuan (30 Cent) und war froh es endlich geschafft zu haben. Dann nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zum Mc Donalds. Dort aßen wir uns voll und hatten zudem noch das Glück eine englischsprechenden, männliche Bedienung gehabt zu haben, die sogar verstand, dass wir kein Eis in die Cola wollten. So muss das Laufen! Wie immer traf man dort viele der anderen Ausländer. Im Anschluss gingen wir ins große Kaufhaus nebenan und ich schaute mir ein paar Koffer an, da ich mir einen kaufen wollte. Ob ich jetzt ein Paket für 90 Euro verschicke oder mir einen Koffer für ein paar Euro weniger kaufe und dafür das bisschen Übergepäck im Kauf nehme, machte für mich preislich keinen Unterschied. Zudem hätte ich dann endlich auch einen eigenen Koffer. Ich schaute mich um und fand tatsächlich die Kofferabteilung im 2. Stockwerk. Die Chinesinnen dort schwirrten wieder nur so um mich herum und wollten mir alle Koffer zeigen und vorführen. Ich erkundigte mich kurz nach den Preisen um notfalls noch etwas Geld abholen zu können und traf eine erste Vorauswahl. Dann gingen wir rasch weiter in Richtung Internetcafé. Wir gingen vorbei an dem Laden aus dem uns immer Chinesinnen an kicherten und fragten uns wieder, was dass bloß für ein Laden sei. Ein paar Meter vor dem Cafe, kaufte ich mir noch einen USB-Stick (8 GB) für 135 Yuan, den ich für das Übertragen der Fotos und Videos vom Schul-PC auf mein Netbook benutzen wollte. Christopher kaufte sich eine USB-Maus, da er seine zu Hause vergessen hatte (Er benutzte solange meine, da mein USB-Anschluss am Netbook immer nach nicht richtig funktionierte). Im Internetcafé angekommen, legten wir unsere Chipkarten vor und loggten uns ein. Ich telefonierte, lud ein paar Programme herunter und packte sie auf dem USB-Stick, damit ich sie künftig nicht mehr ständig herunterladen muss, wenn ich im Internetcafé bin (Skype, Firefox z.B.). Dann gingen wir um 2 Uhr wieder hinaus und wieder am seltsamen Laden vorbei. Tobias fragte einen Mann der davor stand, was dort verkauft würde und er meinte nur „Girls“ und grinste dabei blöd. Soso. Wir gingen zurück zum Mc Donalds und aßen wieder etwas. Inzwischen war es hier voller als heute Morgen. Danach gingen wir zusammen meinen Koffer kaufen. Ich suchte mir einen Koffer mit Rollen, Tragegriffen, Zahlenschloss und Reisverschluss aus und bezahlte dafür knapp 700 Yuan. Als recht teuer. Die Abwicklung ging aber recht zügig. Bin ja jetzt schon anderes gewohnt, seit ich gestern im Post Office war. Dann gingen wieder erneut in den Mc Donalds und stopften den Magen endgültig bis oben hin voll. Ich ging stattdessen zu Holiland und kaufte mir Croissants. Dabei ließ ich eins auf dem Boden fallen, als ich auf dem Weg zur Kasse war und nahm es einfach wieder aufs Tablett. Eine Mitarbeiterin kam mit ganz bleichem Gesicht zu mir, nahm das Croissant vom Tablett, schmiss es in den Müll und gab mir ein neues. Glaube in Deutschland wär das nicht so schnell gegangen. Dann wartete ich im Mäcces auf die anderen beiden, die sich wieder was reinschoben. Dann fuhren wir mit dem Taxi zum Supermarkt. Ich kaufte mir dort einen Rucksack, da bei meinem alten der Reisverschluss nicht mehr hält, deckte mich mit Muffins, Äpfeln und Keksen ein und gingen runter zur Kasse. Ich bezahlte mein Zeug und ging mit dem Kassenzettel zur „Wächterin“, um ihn abstempeln zu lassen (das muss man hier in China so machen). Dann ging ich durch die Piep-Schleuse, die gleich begann zu piepen. Überraschend fiel mir ein, dass ich ganz vergessen hatte den Rucksack zu bezahlen, da ich ihn die ganze Zeit auf dem Rücken trug. Ich wollte zurück gehen zur Kasse um ihn zu bezahlen, doch die Stempelfrau wies mich zu einem Mann, der mir den Diebstahlschutz entferne und mich dann Richtung Ausgang wies. Ich habe ihn tatsächlich nicht bezahlt. Tobias riss mir direkt den Kassenzettel aus der Hand und zerknüllte ihn. Ein letzter Blick auf die Kasse und die Chinesen wanken mir noch zu und wiesen mir mit Ihren Händen in Richtung Ausgang. Ob Sie wussten, dass der Rucksack noch nicht bezahlt war? Christopher hatte das gleiche „Problem“, wurde aber zurück zur Kasse geschickt. Hmm naja auch egal. Wir gingen hinaus und dort warteten schon ein paar der anderen. Dann versuchte ich einen Taxifahrer der Schule wenig später zu vermitteln, dass ich meinen großen Koffer irgendwie mitbekommen wollte. Da die Taxibusse aber praktisch keinen Kofferraum besaßen, wurde es ein Akt Ihn irgendwie unterzubringen. Beim hineinhieven riss der Fahrer auch noch einen Griff ab, der nur mit einer Niete fixiert war. War ja klar dass sowas passieren musste. Aber mir war es in dem Moment egal. In Deutschland kann man das einfach wieder reparieren. Wir fuhren los und an der Schule angekommen, wartete ich noch einige Minuten vor dem Eingang auf das Taxi mit meinem Koffer (ich fuhr in einem anderen mit). Es kam tatsächlich an und ich war heil froh, da sich dort drin auch mein normaler Rucksack, Christophs neuer Rucksack, mein Netbook und die gesamten Einkäufe von uns beiden drin befanden. In der Stadt trafen wir zudem Tristian wieder. Er war im Internetcafé und hinterher sogar vor dem Supermarkt. Er erzählte uns, dass er nun wieder an sein Geld gekommen ist und er heute Nacht Party in Jiaozou machen wird bevor er dann 18 Stunden mit dem Zug zu seiner neuen Schule aufbrechen wird. Dabei klang er so, als wäre er total besoffen. So fröhlich und redefreudig habe ich ihn noch nie erlebt. Auf dem Zimmer sortierte ich meinen ganzen Kram und dann gab es schon Essen. Der neue Holländer hat schon wieder meinen Platz geklaut und ich musste mir einen Stuhl holen um noch Platz zu finden. Nach dem Essen chillten Christopher und ich auf dem Zimmer und probierten die sprechende Uhr von Patrick zu verstehen, da das Display seit der Explosion der Insektensprayflasche irgendwie falsch ist. Wir stellten fest, dass die Aussprache der Uhr schrecklich von der aus meinem Wörterbuch abwich und hören uns dann lieber die seltsamen Melodien an, die ebenfalls im Wecker gespeichert waren. Verdammt seltsames Ding. Die Melodien gehen teilweise mehrere Minuten und hören sich irgendwie lustig an. Dann war wieder Meeting. Inzwischen sind es 25 (!!!!!!!!!!!!!!) Kinder geworden. Die vermehren sich wie die Ratten. Der Inderjunge ging mir wieder tierisch auf die Nerven. Morgen red ich mal ein ernstes Wörtchen mit ihm, wenn er nicht damit aufhört.


Info:
Dienstag, 06.07.2010
Erstellt:
6. Juli 2010
Kategorien:
China
Trackback:
Trackback URI

Keine Kommentare

No comments yet.

Kommentar-RSS: RSS feed for comments on this post.


Leave a comment