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Chinablog

- Meine Reise nach China -

4. November 2009

Taekwondo in Bocholt

Diese Woche bin ich auf einem Zividienstseminar in Bocholt und habe mir mal die Zeit genommen und bin nach dem Unterricht bei einem örtlichen Taekwondo-Verein gewesen um mal reinzuschnuppern, wie das Training woanders abläuft.

Hier meine Erlebnisse:

Nach dem ich einen Tag zuvor erstmal beim Ju-Jutsu-Training zugesehen habe, habe ich mich anhand der dort vorhandenen Broschüren, nach den Trainingszeiten für Taekwondo informiert. Mittwochs und Samstags (glaub ich) jeweils 1 1/2 Stunden Sport.

Nachdem ich mich zunächst freundlich mit dem Trainer unterhalten hatte, der mir auch den halben Verein vorstellte ging es dann auch direkt los. Also erstmal alles wie gewohnt. Alle stellen sich nach Graduierung auf und es wird erstmal angegrüßt. Auf koreanisch natürlich! Dann hinknien und kurz inne halten. Dann wird warm gemacht. Da 1 1/2 Stunden etwas mehr sind als nur eine Stunde, ist das Aufwärmen deutlich intensiver. Und zwar eine geschlagene halbe Stunde lang. Alle Laufen zunächst im Kreis. Da es dort keinen Hallenboden gibt, sondern weiche Judomatten, ist das Laufen etwas ungewohnt. Wie bei uns, wird das Laufen immer von Liegestützen, Situps, Sprüngen usw. unterbrochen.

Nach dem einlaufen werden verschiedene Fangspiele gespielt. Eins davon kannte ich noch nicht:

2-3 Fänger nehmen ihre Gürtel ab und falten ihn einmal in der Mitte, so dass dieser nur noch halb so lang ist. Alle anderen Laufen wirr im herum und versuchen sich nicht von den Gürteln der Fänger an den Beinen „peitschen“ zu lassen. Peitschen meint hier, dass sich der Gürtel einmal um das Bein wickelt. Wird man gefangen bzw. umwickelt, stellt man sich in der Brücke auf und darf erst weiterlaufen, wenn ein anderer Flüchtling unter einem herkrabbelt.

Nach diversen Spielchen heißt es dann Powertraining. Also verschiedene Liegestützvarianten, dann simple Situps zu allen Seiten, Wandsitzen und weiß der Teufel noch. Alles in allem recht intensiv. Danach wurde kurz gedehnt.  Das aber wie gewohnt (statisch).

Dann begann das reguläre Taekwondo-Training. Grundtechniken (ohne Kombinationen) und Formen. Der Verein läuft Poomsae. Also hab ich mir schnell die ersten beiden Poomsaes angeeignet (ging erstaunlich gut, hab Sie immer noch irgendwo im Kopf) und bin dann mitgelaufen. Die Gruppen wurden übrigens ähnlich wie bei uns nach Graduierung und teilweise noch nach Alter aufgeteilt. Hauptaugenmerk war aber aufs Alter gelegt, so dass möglichst immer etwa Gleichaltrige zusammen trainieren. Bei den Formen halfen den höher Graduierten den anderen.

Zum Schluss gabs dann noch ne Runde Hosinsul (Selbstverteidigung). Aber das war doch eher öde. Es hieß dann immer nur:  aus einen Griff lösen und drauf! Keine schönen Hebel oder fiese Druckpunkte 🙁

Ganz zum Schluss gabs dann ein Spielchen zum auspowern. Alle knien in der Liegestützposition im Kreis und dann wird das Schubkarrenspiel gespielt. Es bilden sich  Paare und man läuft in der Schubkarre über die Leute, die noch am Boden knien. Das ist ziemlich anstrengend, da man sich sozusagen „Stufen“ hochdrücken muss. Aber sehr witzig das ganze.

Ja und dann wurd halt abgegrüßt und das Training war beendet.

Sportcenter Hatzky bei Nacht