Beim Morgentraining ging es heute mal nicht den Berg hoch für uns. Stattdessen liefen wir unsere Runden um den Block. Außer Max, der wieder Pause machte und sich auf dem Zimmer ausruhte. Nach dem wir die Formen übten (Stick und Faust) war das Training auch wieder beendet. Als ich meinen Stick bei der Form etwas zu feste auf den Boden donnerte, zersprang er nun völlig und mir war klar, dass ich einen neuen brauchte. Nach dem gewöhnlichen Frühstück suchte ich ein paar Bilder raus, die ich die letzten 3 Tage geschossen hatte und packte Sie auf meine Kamera, um Sie später hochzuladen. Nach dem Vorlesen des Spruchs (Heute: „What’s up?“ oder, wie viele Ausländer es machten: „WAAAAAAAAZAAAAAAAAAAAAP?“) fuhren wir mit dem Taxi nach Fangshuang, der kleinen Stadt. Der Weg führte mich und Christopher in den Supermarkt. Vor dem Supermarkt wurde wieder wie gestern im Yuntai-Mountain mit goldenen Riesenlöwen (aufgepumpt) und roten Torbögen dekoriert. Der Supermarkt wurde wieder ein wenig erweitert und kann sich nun echt sehen lassen. Es gibt nun eine kleine Elektroabteilung und frisches Gemüse und Obst zu kaufen. Wenn ich bedenke, dass der Supermarkt vor einen Monat total gammelig Aussah, hat sich deutlich was getan. Man kann ihn mit einem normalen Supermarkt in Deutschland vergleichen. Ich kaufte mir Schokolade und eine Cola und wir gingen weiter zum Internetcafé. Wir kauften uns auf dem Weg noch das frische Fladenbrot. Im Cafe passierte nix besonderes. Christopher hatte nur Probleme mit seinem Mikro und musste den PC wechseln. Die Chinesen spucken hier immer ganz gerne auf den Boden. Eigentlich allgemein in China. Ist ganz schön widerlich. Als es 12 Uhr wurde, nahmen wir uns einen Suicide-Bomber (Christophers Idee) nach Hause, in der Hoffnung lebendig anzukommen und dabei vielleicht noch etwas Geld zu sparen. Die Fahrt war ganz schön aufregend, denn ein kleiner Unfall hätte genügt um uns zu töten. Dennoch kamen wir sicher an, mussten aber wie beim Taxi 15 Yuan bezahlen. Das Essen schenkten wir uns und stattdessen war schlafen angesagt. Bis kurz vor Trainingsbeginn lag ich im Bett. Dann aß ich noch eine Kleinigkeit und machte mich zum Training fertig. Dabei fiel mir ein, dass ich ja einen neuen Stock brauchte. War ein bisschen knapp jetzt noch einen zu kaufen. Zum Glück stand noch der alte Stick vom alten Roommate meines alten Roommates (Patrick) in der Ecke. Ich nahm ihn einfach, da er schon seit über 2 Monaten da rum stand und wir gingen los. Heute war es sehr klar draußen. Und warm. Komischerweise musste ich kaum schwitzen. Christopher bemerkte das gleiche Phänomen bei sich. In der Halle gingen wir zunächst die Kicks durch. Mein Shifu lobte mich auf seiner Art und dann gingen wir noch die Form durch. Kurz vor der eigentlichen Pause hatten wir Pause und ich nahm eines der „Public-Schwerter“, die immer so in der Halle rumliegen und fing an ein paar Bewegungen damit zu üben. Mein Shifu bemerkte das und zeigte mir 3 Basisübungen, die ich die ganze Pause lang übte. Bald werde ich damit auch anfangen. Dann gingen wir unter die Brücke und trainierten mit unseren Guns. Christopher und Max blieben noch ein wenig länger in der Halle und ich ging mit unseren Shifu und den Kindern vor und begann schon mal. Ich musste mich erst mal wieder an meinen neuen Stick gewöhnen, da er deutlich schwerer und ein Stück länger war als mein Alter. Deswegen verbrauchte ich fast die gesamte Zeit mit den Basics. Dann war noch Stick-Form vorführen angesagt und wir erfuhren, dass morgen Nachmittag wieder eine Performance ist, wo alle Schüler zeigen müssen was Sie die letzten Wochen gelernt hatten. Es ging zurück zur Schule und in der Halle waren wieder 3 neue Personen (2 Mädchen und 1 Junge im Alter von vielleicht 18 Jahren). Beim Essen erfuhr ich, dass Sie aus Deutschland kommen und dementsprechend Deutsch sprechen. Nach dem Essen kürzte ich noch meinen neu-alten Stock um das dicke Ende (Die chinesischen Langstöcke, also Guns, sind nämlich leicht zylinderförmig). Dann tapte ich noch das Ende des Stocks ab und los ging‘s. Nach ein paar Runden laufen mit anschließenden Dehnen hatten wir freies Training. Nach ein paar Basics und ein paar Mal die Stockform laufen (unter Aufsicht), war das Training rasch beendet. Ich duschte und Christopher spendierte mir eine kleine Packung Kakao aus seinem Paket und ich fing an meine Berichte zu schreiben. Dann war wieder Bettzeit.