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Chinablog

- Meine Reise nach China -

Montag, 06.09.2010

Mein Wecker weckt mich zuverlässig gegen 7 Uhr. Auch die anderen sind schon halbwegs wach und beginnen mit dem packen. Sie hatten ihr gesamtes Gepäck mitgebracht, das überall im ganzen Zimmer verstreut lag. Wäre ich jetzt pingelig, würde ich es nun unordentlich nennen. Ich hingegen bin ja lediglich mit einem Rucksack angereist und hatte dementsprechend wenig zu packen. Nachdem ich mich für die Abreise fertig gemacht hatte (Duschen und so) nahmen Max und ich noch ein letztes Frühstück ein. Wir setzten uns dazu wieder in den Aufenthaltsraum des Hostels und ich bestellte mir wieder Cornflakes mit Milch. Ich gab mein Schließfach auf und bekam meine 100 Yuan Pfand wieder. An der Rezeption warteten wir dann noch ein bisschen auf Fabian, der noch umherstreifte und noch an den Computer wollte (es gab übrigens die ganze Zeit einen „Internetraum“, den er hätte benutzen können). Dann gingen wir mit Sack und Pack zur Hauptstraße, wo wir einige Taxen fanden. Auf meiner Nachfrage hin, wie man am besten zum Flughafen kommt, sagte mir die Frau von der Rezeption, dass man nämlich einfach zur Straße laufen müsse und da schon genug Taxen warten. So war es auch. Max fragte zunächst einen Fahrer, was es kosten würde zum Bahnhof zu kommen und erhielt einen recht hohen Preis als Antwort. Dann suchten wir ein weiteres Taxi, das anbot mit Taxameter zu fahren. Schnell stiegen die beiden ins Taxi und ließen mich alleine. Der Abschied war kurz und Schmerzlos. Wir hatten sowieso vor uns noch mal zu treffen. Ich schnappte mir darauf hin ein beliebiges Taxi, welches ebenfalls anbot mit Taxameter zu fahren (so sollte es eigentlich auch sein). Ich stieg ein und versuchte den Taxifahrer zu erklären wo ich nun hin möchte. Mit einer Flugzeuggeste verdeutlichte ich ihn dann erfolgreich, dass ich zum Flughafen möchte. Als wir losfuhren fragte er mich „Yi, Er, San?“ und ich wusste nicht weiter. Es ergab sich nach 10 Minuten, dass er mich nach dem Terminal fragte. Ich schaute auf mein Schließfachticket und wusste darauf hin, dass ich „San“ (also 3) antworten zu hatte. Der Taxifahrer freute sich offensichtlich einen Ausländer kutschieren zu dürfen, denn er schaute unregelmäßig immer nach hinten und grinste mir ins Gesicht. Als wir nach etwa einer Stunde am Flughafen ankamen, bezahlte ich den guten Mann mit 110 Yuan (die Skepsis am Donnerstag war also begründet!) und betrat das Flughafengebäude, welches mir bereits wohl bekannt war. Schließlich habe ich hier auf der Hinreise 8 Stunden verbracht. Da mich wieder der Hunger plagte machte ich einen Abstecher bei Mc Donalds. Da es noch sehr früh war (10 Uhr), gab es wie bei Mäcces üblich Frühstück. Da ich es noch nie zuvor ausprobiert hatte, bestellte ich mir ein typisches Mc Donalds-Frühstück und war danach immer noch hungrig. Zu wenig Fett! Dennoch suchte ich dann noch einmal das Postamt im Gebäude. Seltsamerweise fand ich es nicht mehr und musste 2x nachfragen, bis ich es im Erdgeschoss fand. Ich erkundigte mich zunächst nach den Preis ein 20 KG schweres Paket nach Deutschland zu schicken (Seeweg) und ging zufrieden mein Gepäck aus dem Schließfach holen um es anschließend zu verschicken. Ohne murren und knurren versanden Sie sogar meinen Zweitkoffer, den ich Randvoll mit Klamotten mache, die ich in Deutschland wohl erst mal nicht mehr brauchen würde (Sommerkleidung). Denn der Weg per See sollte bis zu 3 Monate in Anspruch nehmen. Ich gab somit ein Gepäckstück auf, dass jedoch nur knapp 12 KG wog und ging anschließend zum Check-In-Schalter. Es hat ein wenig gedauert, bis ich meinen Schalter gefunden hatte, denn die Frau an der Information sprach so undeutlich, dass ich eine falsche Nummer verstanden hatte und wieder 10 Minuten umhergeirrt bin. Als ich mich da so in der Schlange anstellte, fragte mich irgendwann ein Deutscher, ob es Probleme mit seinem Gepäck geben könnte, da er doch recht viel dabei hatte. Er erzählte mir, dass er an einer Sanda-Meisterschaft hier in China teilgenommen hat und sein Zimmerkollege seine Tasche vergessen hatte, die er nun mitschleppen müsse. Er fragte nach was ich hier machte und erzählte ihn meine Kung Fu-Geschichte. Er war sichtlich begeistert und fragte neugierig nach allen möglichen Details. Dann bat er mich, nachdem ich fertig mit meiner Gebäckabgabe war noch etwas in der Nähe zu bleiben, da er kaum Englisch spricht und sicherlich Probleme beim Check-In haben wird. Als ich mein Gepäck auf die Waage legte erschrak ich innerlich erst mal. Die Waage zeigte über 40 KG an und ich wusste schon was nun kommen wird. Der Typ hinter dem Schalter überlegte kurz und sagte dann, dass auf meinem Ticket 20 KG drauf steht. Die Erklärung, dass ich ohne Probleme mit 30 KG nach China eingereist bin, schien ihn nicht sonderlich zu interessieren. Schließlich sagte er mir den Preis: 5600 Yuan. Zu viel! Ich verabschiedete mich ohne mein Gepäck abgegeben zu haben und meinte, dass ich später wiederkommen werde. Er händigte mir aber schon mal mein Ticket aus und schrieb mir eine Deadline auf einen Zettel. Bis um die Uhrzeit wird das Gepäck angekommen. Genau eine Stunde Zeit… Ich wartete noch kurz auf den Deutschen, der nach seinen Reisepass gefragt wurde und nur Bahnhof verstand. Ich übersetzte „Passport“ für ihn ins Deutsche und er konnte daraufhin ohne Schwierigkeiten einchecken und sein Gepäck abgeben. Ich eilte danach schnell zum Geldwechsel-Schalter und suchte meine verbleibenden Euros aus meinem randvollen Koffer. Nach endlosen blinden wühlen fand ich es schließlich und wechselte es gegen Yuan. Denn mir war klar, dass es nicht gerade billig wird ein weiteres Packet zu verschicken. Im Postbüro angekommen packte ich meinen Koffer und meine Tasche aus und überlegte hektisch was ich bald brauche und was nicht. Die Dame von der Post musste alles mehr oder weniger inspizieren und packte mit mir die Kiste voll. Da ich wie gesagt viel Gepäck mit mir rumschleppte dauerte es auch eine ganze Weile. Schließlich kalkulierten Sie mir den Preis für den Luftweg (ich brauchte das meiste davon zu Hause so bald wie möglich). Er betrug 120 Euro für etwa 10 KG. Beim bezahlen fiel mir auf, dass mir sogar noch Geld fehlte und ich spurtete wieder ein Stockwerk höher. Wie immer musste ich eine gefühlte halbe Ewigkeit auf den Aufzug warten. Mit Blick auf die Uhr war mir klar, dass es verdammt knapp werden würde. Es war 5 vor 12. Um 12 Uhr sollte die Gepäckabgabe schließen. Ich hob umgerechnet 100 Euro von meinem Konto an, dass nun sichersicher überzogen war und eilte zurück, bezahlte und rannte mit meinem verbleibenden Gepäck zum Schalter. Mit 5 Minuten Verspätung konnte ich es dann aber doch noch problemlos aufgeben und musste nicht einmal, die 2 KG Übergepäck bezahlen (hatte nach dem Umpacken und Versenden noch  grob 22 KG). Mein Handgepäck war voll bis oben hin. Meine Waffentasche, die ich noch in der Schule mit der Luftpolsterfolie umwickelt hatte, war zu groß bzw. zu sperrig für den Gepäckschalter und ich musst deswegen den Sperrgepäckschalter ausfindig machen. Dort wurde der 2 Meter lange Batzen Waffen durchleuchtet und ich konnte dann endlich zum Gate aufbrechen. Schlagartig hörte der Stress und die Hektik auf und ich machte mich wieder gemütlich auf dem Weg zum Gate. Nachdem ich bei der Handgepäckkontrolle meinen Rucksack öffnen und für die Durchleuchtung auspacken musste, hatte ich erst einmal wieder einiges zu tun ihn wieder voll zu bekommen. Es war mir ein Rätsel wie ich es geschafft hatte das ganze Zeug da rein zu bekommen. Fakt war, ich trug anschließend eine Plastiktüte mehr mit mir rum, die einfach nicht hinein passen wollte. Der Duty-Free-Bereich war gewohnt langweilig und irgendwie nicht so billig wie man glauben mag. Deswegen beschloss ich direkt zum Gate zu gehen und auf das Boarding zu warten. Auf meinen Weg zum Gate machte ich eine erfreuliche Entdeckung: Pizza Hut! Ich wollte zunächst vorbeigehen, doch dann setzte sich mein Instinkt durch und ich beschloss den Laden einen Besuch abzustatten. Ich bestellte mir eine Pizza, die eine halbe Ewigkeit brauche zu einem völlig überzogenen Preis (10 Euro). Dann ging ich endgültig zum Gate und wartete noch kurz auf das Boarding. Ich stieg ins Flugzeug ein und traf an meinem Platz den Deutschen wieder, den ich beim einchecken geholfen hatte. Er saß auf meinen Fensterplatz und meinte es sei in Ordnung, dass wir tauschten. Meine Reaktion war: Hä? Ich saß nun in der Mitte; also den schlechtesten Platz von allen. Links und rechts neben mir 2 Deutsche. Der Flieger hob bald darauf ab und ich wurde immer durstiger. Dann endlich, nach einer guten Stunde gab es Essen und auch was zu trinken wurde serviert. Ich nahm direkt 2 Becher und exte Sie innerhalb von wenigen Sekunden. Der Deutsche fragte mich gelegentlich immer nach weiteren Details meiner Chinareise und vor allem dem Kung Fu und ich antwortete ihn natürlich in aller Güte. Den Großteil des Fluges verbrachte ich mit Dösen. Allerdings war es im Vergleich zum Hinflug viel zu unbequem und beengend. Ich hoffe einfach nur so schnell wie möglich anzukommen. Nachdem es 3 Stunden vor Ankunft noch einmal etwas zu essen gab und mein Hals schon wieder halb vertrocknet gewesen ist, setzte die Maschine schon bald zur Landung an. Der Flug verlief sehr ruhig. Zum ersten Mal seit über 3 Monaten betrat ich wieder deutschen Boden und war deswegen auch irgendwie Heilfroh.

Mein Abenteuer geht hiermit zu Ende.

Bald werde ich noch ein Fazit zur ganzen Aktion veröffentlichen.


Info:
Montag, 06.09.2010
Erstellt:
6. September 2010
Kategorien:
China
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